Wildblumenwiesen im Ruhrgebiet

Bei mir in der Nachbarschaft gibt’s sehr viele Einfamilienhäuser. Und jedes Mal beim Vorbeifahren oder -laufen, schau‘ ich mir unverweigerlich die Vorgärten an.
Die einen sind schlicht, die anderen mit Kies zu gekleistert. Andere wiederum mit ’ner Nagelscheere geschnitten und wiederum andere; nun ja, eigentlich sehen die total zugewuchert aus.
Das Gras ist wadenhoch, Blumen durchwandern die Wiese.

Eine Wildblumenwiese muss nicht unbedingt einfach so irgendwo wuchern.
Wenn man sich an bestimmte Regeln hält bietet eine gepflegte Wildblumenwiese zahlreichen Insekten und anderen Tieren ein nahrhaftes Zuhause.

Als Saatgut eignen sich Wildblumenmischungen.
Die gibt’s auf jeden Fall in den Gartencentern wie Schley’s und Augsburg.
Am besten wählt man Saatgut aus heimischen Blumensorten, denn diese gedeihen am besten und sind eine ideale Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Fliegen.
Auch kleine Vögel werden häufiger den Garten besuchen.
Natürlich kann man auch an öffentlichen Wegen die Samen von Wildblumen mitnehmen und beistreuen.
Auf diese Weise etabliert sich mit der Zeit eine robuste Blumenvielfalt.
Idealerweise sollte die Zusammenstellung so sein, dass vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein ein Nahrungsangebot vorhanden ist. Dazu werdet ihr in euren örtlichen Fachgeschäften am besten beraten.

Die Pflege ist im Vergleich zu Zierpflanzen relativ einfach.
Es sind weder Düngung noch Spritzmittel nötig, pro Jahr reichen ein bis drei Schnitte.
Der erste kleinere Arbeitsschritt sollte irgendwann im Juni oder im Juli erfolgen, wenn die Blumen so langsam aufhören zu blühen.
Bei einer großen Fläche kann man die eine Hälfte der Wiese schon mal mähen. Der Rest dient weiterhin als Nahrungsquelle.
Nach drei bis vier Wochen ist die andere Hälfte dran.

Klar, die Aussaat ist ein anderes Thema.
Am besten eignet sich ein nährstoffarmer, abgemagerter Boden. Bei so einem hat Unkraut weniger Chance.
Vor der Aussaat einer Saatgut-Mischung muss der Boden gut vorbereitet sein. Die offene Fläche sollte erst 5 bis 10 Zentimeter tief mit einer kleinen Fräse gelockert werden. Solche Gartengeräte können auch einfach beim Baumarkt gemietet werden.
Die beste Zeit für die Aussaat von einjährigen Mischungen liegt zwischen Ende März und Mitte April, bei Temperaturem von 15 bis 20°c.
Zweijährige Mischungen können meist auch von Juli bis August ausgesät werden.
Wichtig auch zu beachten: die Wildblumen sind sehr trittempfindlich und erholen sich nur schwer.

Wie sieht’s bei euch im Garten aus?
Habt ihr eher den typisch gepflegten Ruhrpottgarten oder folgt ihr dem Trend der Wildblumenwiesen?

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