Falschmeldung über Dortmund
Seit einigen Tagen verbreitet sich in den sozialen Netzwerken eine Falschmeldung nach der anderen.
Dabei wird immer wieder das gleiche Foto genutzt.
Zunächst zum Bild selber:
Peter Bandermann und Gaby Kolle aus der Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten besuchten im Frühjahr 2011 die bulgarische Stadt Plovdiv. Sie wollten herausfinden, weshalb immer mehr Bürger aus dem Stadtteil Stolipinovo in die Dortmunder Nordstadt auswandern.
Das dabei entstandene Foto ging in den Medien als Symbolbild für die Armut der Roma in jenem Bezirk.
Eine gelbe defekte Rutsche vor heruntergekommenen Wohblock. Drum herum Müll ohne Ende.
insbesondere von Rechtsextremisten zwecksentfremdet.
Momentan gibt’s wieder eine Welle der Nutzung.
Dabei wird die Anonymität des Internets ausgenutzt und auf Urheberrechte und damit verbundene Straftat gepfiffen.
Der „Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch“, besser bekannt unter mimikama erhielt in den letzten wieder etliche Anfragen zu dem Bild.
Der Verein geht gegen Fakenews im Internet vor und will unwissende User aufklären.
Hier ein paar Beispiele der aktuellen Falschmeldungen:
Hartes Geld ist der Name eines Autors beim Kurznachrichtendienst Twitter. Er veröffentlichte das Foto von der Rutsche ebenfalls, um es in der Nordstadt zu verorten. Er merkt an, dass deutsche Städte („wie etwa Dortmund, siehe Bild“) durch ein Diesel-Fahrverbot „endlich wieder lebenswert“ würden.
Unter der Überschrift „Dortmund Nord 2018“ berichtet im Internet ein Autor über die „Inquisition gegen den Diesel“. Sein Fazit unter dem Foto: „Aber Gott sei Dank fährt hier bald kein dreckiger Diesel mehr durch! Danke Deutschland!“ Ein Essener Autohaus kopierte das.
Das Schlimme bei solchen Falschmeldungen ist in erster Linie die Tatsache, dass diese oft so glaubhaft verpackt werden, dass User nicht mehr hinterfragen, sondern diese Meldungen ohne zu überlegen kopieren, teilen und dadurch viral verbreiten.
Dadurch entsteht eine Art Lauffeuer, welches nur schwer zu löschen ist.
Deswegen gilt:
Immer vorher nachdenken, selber recherchieren und kontrollieren. Und vor Allem: Falschmeldung melden!